Studie von Bitkom Ausgaben für digitales Marketing wachsen zweistellig

Kaum einer kommt um sie herum, denn fast jeder Deutsche ist auf irgendeine Art und Weise im Internet unterwegs. Online-Werbung ist mittlerweile „ein bedeutender Wirtschaftszweig“, wie ein Bericht der Bitkom aufzeigt.

Die digitale Werbung rückt immer mehr in den Fokus der Produktmanager. (Bild: picture alliance / Zoonar | KYRYLO SHEVTSOV)

Ob Webshops, karitative Organisationen oder politische Parteien – ohne Online-Werbung kommt fast niemand mehr aus. Mittlerweile handelt es sich hier um eine Multi-Milliarden-Branche mit einer Viertelmillion Beschäftigten, wie eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt. Die Untersuchung „Wertbeitrag des digitalen Marketings“ soll die Bedeutung des digitalen Marketings in Deutschland aufzeigen.

Online-Werbung schafft Arbeitsplätze

Demnach betrug die Wertschöpfung im digitalen Marketing im vergangenen Jahr 19,75 Milliarden Euro. 246.582 Menschen arbeiten in diesem Bereich. Von 2018 bis 2022 ist die Zahl der Arbeitsplätze damit um über 63.000 gewachsen.

Damit stellt das digitale Marketing im Jahr 2022 eine wichtige Beschäftigungsquelle dar. Über die Hälfte der direkten Beschäftigungseffekte entfällt auf die Werbetreibenden.

Die Wertschöpfung konnte um 7,27 Milliarden zulegen - ein Plus von mehr als der Hälfte (58 Prozent) innerhalb von vier Jahren. „Online-Werbung ist inzwischen ein bedeutender Wirtschaftszweig“, sagt Dr. Florian Bayer, Referent Digital Marketing beim Bitkom.

Immer mehr Geld für digitales Marketing

Die Ausgaben für digitales Marketing wachsen seit Jahren zweistellig. So lagen die Gesamtausgaben 2018 noch bei 16,41 Milliarden Euro, 2020 waren es 20,04 Milliarden Euro und im vergangenen Jahr bereits 25,61 Milliarden Euro. Davon fallen 6,58 Milliarden Euro intern bei den werbetreibenden Unternehmen an, für Löhne und Gehälter der mit Online-Marketing befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Den Großteil machen mit 19,03 Milliarden Euro aber Ausgaben für Marketing-Dienstleister aus, etwa für Planung und Konzeption sowie Schaltung und Distribution der Werbung. Dabei fließt mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Ausgaben für externe Dienstleister in Suchmaschinenwerbung, dahinter folgen Bannerwerbung (26 Prozent), Videowerbung (18 Prozent) und E-Mail-Marketing (8 Prozent).

Personalisierte Werbung

Die Einkommenseffekte im Jahr 2022 umfassten eine Gehaltssumme von 12,17 Milliarden Euro, basierend auf den Brutto-Arbeitnehmergehältern.

Die daraus resultierende Steuer- und Abgabenbelastung, beruhend auf Lohnsteuer und Sozialversicherung, lag bei 5,74 Milliarden Euro.

Viele kostenfreie Online-Angebote werden erst durch personalisierte Werbung möglich: Mehr als 53 Prozent der teilnehmenden Unternehmen bestätigen dies in einer Umfrage der Bitkom Research. Etwas über 85 Prozent der Unternehmen stimmen zu, dass sie mehr Kundinnen und Kunden erreichen, wenn sie ihre Werbung auf Kundengruppen zuschneiden.

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Definitionen der Bitkom

Ausgaben Die Ausgaben im Bereich digitales Marketing spiegeln die Ausgaben der Werbetreibenden für die »Planung & Konzeption« und die »Schaltung & Distribution« von digitalem Marketing wider. Zur Modellierung der Ausgaben wurde eine Deep-Web-Recherche durchgeführt zur Sichtung aller relevanten Marktstudien. Die Marktstudien wurden bezüglich ihres Informationsgehaltes und ihrer Belastbarkeit bewertet.
Wertschöpfung Die Berechnung der Wertschöpfung von digitalem Marketing beruht auf einer Kombination von Top-down und Bottom-up-Modellierung. Zur Ermittlung der Wertschöpfung wurden die Input-Output-Tabellen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamt genutzt.
Beschäftigung Die Beschäftigungszahlen im Bereich digitales Marketing beruhen auf einem umfassenden Top-down und Bottom-up-Ansatz. Bottom-up wurden die relevanten Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette »Planung & Konzeption« (Agenturen) und »Schaltung & Distribution« (Vermarkter, Plattformen, Publisher, Influencer, Creator) auf ihre Beschäftigtenzahlen im Bereich digitales Marketing analysiert. Die erhobenen Zahlen wurden Top-down mithilfe von veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für die jeweiligen Bereiche validiert.
Einkommenseffekte Die Berechnung der direkten Einkommenseffekte erfolgt auf Basis der erfassten Beschäftigung und Lohnstatistiken. Zur Bestimmung der direkten Einkommenseffekte wurden die Einkommen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Führungskräfte erfasst. Die Lohnstatistiken beruhen auf veröffentlichten Statistiken von der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes.
 

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