- marktforschung.de
- Anbieter
- Aktuelle Ausschreibungen
- Trotz Wirtschafskrise: Marktforschungsbranche nur teilweise von Kurzarbeit und betriebsbedingten Kündigungen betroffen
Trotz Wirtschafskrise: Marktforschungsbranche nur teilweise von Kurzarbeit und betriebsbedingten Kündigungen betroffen
Mehr als ein Viertel der Unternehmen stellt die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Aussicht
Köln – Trotz deutlicher Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auf die Marktforschungsbranche sind Personalkürzungen in den Marktforschungs- und Feldinstituten nicht an der Tagesordnung. Zwar gehören auch Kurzarbeit und betriebsbedingte Kündigungen zu den Einsparungsmaßnahmen, jedoch konnte die deutliche Mehrheit der Unternehmen hierauf bislang verzichten. Einschätzungen zufolge wird sich dies auch in den kommenden sechs Monaten nicht zum Negativen wenden. Dies ergab die aktuelle Befragung "Stimmungsbarometer in der Marktforschung", die marktforschung.de regelmäßig in Kooperation mit der webfrager GmbH bei Geschäftsführern deutscher Marktforschungs- und Feldinstitute durchführt.
Kurzarbeit hat es seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise in 23 Prozent der befragten Unternehmen gegeben, mehr als drei Viertel konnten demzufolge auf diese Maßnahme bislang verzichten. Zu betriebsbedingten Kündigungen kam es bei lediglich 15 Prozent (vgl. Chart 1).

Auch in den nächsten sechs Monaten müssen die Beschäftigten größtenteils nicht um Ihre Arbeitsplätze fürchten. So gaben 21 Prozent der Institutsverantwortlichen an, dass Kurzarbeit im nächsten halben Jahr geplant sei, mit betriebsbedingten Kündigungen ist hingegen nur bei 8 Prozent zu rechnen. Geplant ist hingegen bei immerhin mehr als einem Viertel der Unternehmen die Schaffung neuer Arbeitsplätze (vgl. Chart 2).

Die für das nächste Halbjahr geplanten Maßnahmen hängen allerdings nicht unwesentlich von der Größe der Unternehmen ab. Bei den kleineren Instituten mit einem Jahresumsatz von bis zu einer Million Euro werden sowohl Kurzarbeit als auch Kündigungen nur eine marginale Rolle spielen. Neueinstellungen plant hier knapp ein Viertel der Befragten. Sowohl in den Unternehmen mit einem Umsatz von ein bis fünf Millionen Euro im Jahr als auch in den größeren Instituten mit über fünf Millionen Euro Umsatz planen 30 Prozent Kurzarbeit. Bei 10 Prozent der mittelgroßen Betriebe könnte es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, bei den umsatzstarken Instituten sind diese bei immerhin 30 Prozent geplant. Auf der anderen Seite bieten gerade die großen Unternehmen eine Perspektive für Arbeitnehmer: 6 von 10 Befragten gaben an, neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. (vgl. Charts 3, 4 und 5).



Hinsichtlich der Ausrichtung sind die Chancen auf neue Arbeitsplätze derzeit im Bereich der quantitativen Forschung etwas besser: Hier gaben 30 Prozent der Institutsverantwortlichen an, innerhalb der nächsten sechs Monate neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Bei den auf qualitative Forschung spezialisierten Instituten waren dies lediglich 21 Prozent. Von denjenigen Unternehmen, die beide Forschungsausrichtungen anbieten, planen 29 Prozent Neuanstellungen (vgl. Chart 6).

Zur Umfrage:
Für das "Stimmungsbarometer in der Marktforschung" werden Vorstände und Geschäftsführer der Marktforschungs- und Feldinstitute von der webfrager GmbH in Kooperation mit marktforschung.de regelmäßig zur konjunkturellen Situation sowie weiteren branchenrelevanten Themen befragt. Die aktuellen Daten wurden im Zeitraum vom 04. bis zum 14. September erhoben. 99 Vorstände und Geschäftsführer nahmen an der Befragung teil.
Die webfrager GmbH ist ein im Jahr 2001 gegründetes Feldinstitut mit Sitz in Bochum, das verschiedene Dienstleistungen im Bereich der Online-Marktforschung anbietet. Zu dem Produktportfolio gehören unter anderem ein eigenes Consumer- und ein IT-Panel in Deutschland. Darüber hinaus programmiert und hostet webfrager Mitarbeiter- und Kundenbefragungen.