"Kundenmonitor Banken": Jeder Zehnte nähme für die Förderung des regionalen Umweltschutzes Kontoführungsgebühren in Kauf
Köln - Die Verquickung der Verkaufsargumente Regionalität und ökologische Verantwortung bietet nicht allein bei Lebensmitteln, sondern auch im Finanzmarkt ein gewisses Potential. Stünde man beispielsweise vor dem Abschluss eines neuen Bankproduktes und hätte die Wahl zwischen einer gebührenpflichtigen und einer kostenlosen Variante, würden sich neun Prozent aller Deutschen für die gebührenpflichtige entscheiden, wenn der Abschluss unmittelbar an die Unterstützung einer regional verankerten Umweltschutz-Aktion gekoppelt wäre. Man könnte beispielsweise damit werben, für jeden Produktabschluss einen Baum im örtlichen Forst zu pflanzen. Solche Ideen passen allerdings bei Weitem nicht zu jedem Institut.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung im Rahmen der Langzeitstudie "Kundenmonitor Banken" von YouGovPsychonomics. Für die Befragung wurden im Februar 2011 über 1.000 Bundesbürger repräsentativ befragt.
Die Ergebnisse belegen, dass 32 Prozent aller Befragten die Idee eines gebührenpflichtigen Bankprodukts mit ökologischer Kompente gutheißen, mehr als jeder Zehnte hält sie sogar für "ausgezeichnet". Unter den Fans der Idee kann sich mehr als jeder Zweite vorstellen, die gebührenpflichtige Variante mit regionalem Umweltschutz-Aspekt der gebührenfreien Variante ohne ökologischen Mehrwert "wahrscheinlich" vorzuziehen. 15 Prozent der Fans würden sich nach eigener Aussage sogar sicher für die regionale Umweltschutz-Produktvariante entscheiden. In der Gesamtheit aller Befragten liegt dieser Anteil bei immerhin neun Prozent, 37 Prozent halten die Entscheidung für die gebührenpflichtige Produktvariante mit Umwelt-Komponente immerhin für "wahrscheinlich".
"Überdurchschnittlich positiv bewerten die weiblichen Befragten und die Altersgruppen unter 35 Jahren entsprechende Produktideen", erläutert Studienleiterin Stefanie Prins. "Was die tatsächliche Abschlussbereitschaft betrifft, stechen allerdings die Haushaltsnettoeinkommen von 3.500 bis 5.000 Euro deutlich heraus. Der Anteil derjenigen, die nach eigener Aussage bereit wären, ein gebührenpflichtiges Bankprodukt mit Umwelt-Kompente vorzuziehen liegt in dieser Einkommensgruppe deutlich über dem Durchschnitt, bei der Gesamtheit der Befragten und den Fans."
Umweltschutzkonzepte nicht für alle Instutite denkbar
Die Passung derartiger Produktideen zu unterschiedlichen Finanzinsituten fällt allerdings höchst heterogen aus. Die Ergebnisse des Highlightthemas "Social Banking" der Langzeitstudie "Kundenmonitor Banken" zeigen deutlich, dass die Wahrnehmung und die Erwartungshaltung der Befragten gegenüber unterschiedlichen Instituten stark voneinander abweicht. "Spannend sind solche Konzepte vor allem für solche Institute, die als regional verankert wahrgenommen werden und von denen im erhöhten Maße eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft erwartet wird", ergänzt Sven Hiesinger, Studienleiter des Kundenmonitor Banken. "Diese könnten den Aspekt der Regionalität durch die unmittelbare Erlebbarkeit einer solchen Umweltaktion dann allerdings optimal für sich nutzen und sich dadurch positiv vom Konkurrenzumfeld abheben."
Quelle: YouGovPsychonomics
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