Harter Lockdown lässt Konsumklima einbrechen
Konsumklimastudie der GfK
Die Verbraucherstimmung in Deutschland leidet auch 2021 unter der Covid-19 Pandemie und dem damit einhergehenden Lockdown. Die Anschaffungsneigung bricht zusammen und die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verzeichnen moderate Verluste. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima für Februar 2021 einen erneuten Einbruch.

Laut der GfK ist der erneute Einbruch des Konsumklimas vor allem dem Absturz der Anschaffungsneigung zuzuschreiben. Dadurch, dass der harte Lockdown erneut verlängert wird, seien die Hoffnungen der Deutschen auf eine baldige Erholung des Konsumklimas gesunken.
Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte sagt dazu:
Dem Konsumklima stehen im ersten Quartal dieses Jahres schwierige Zeiten bevor. Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können. Das heißt, die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.
Wie die Ergebnisse der GfK-Umfrage zeigen, sind 81 Prozent der Bürger und Bürgerinnen der Meinung, dass Covid-19 für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt. Nur 15 Prozent verspüren eine eher geringe Bedrohung oder zeigen sich völlig unbeeindruckt. Darüber hinaus machen sich auch 54 Prozent sehr große oder eher große Sorgen, um die persönliche Zukunft. 43 Prozent zeigen sich eher weniger oder gar nicht besorgt.
Einkommenserwartung: Vierter Rückgang in Folge
Der Lockdown habe auch Einfluss auf die Einkommensaussichten. Der Indikator verliert 6,5 Punkte und sinkt auf -2,9. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von 47,5 Punkten. Darüber hinaus steigt durch die Verlängerung des Lockdowns die Angst, den eigenen Job zu verlieren, was ebenfalls die Einkommensaussichten negativ beeinflusst.
Konjunkturerwartung verzeichnet nur geringe Verluste
Die GfK Konsumklimastudie zeigt ebenfalls, dass die Konjunkturerwartung im Januar 2021 nur geringe Verluste verzeichnet. Der Indikator verliert 3,1 Zähler und weist aktuell 1,3 Punkte auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier ein Wachstum von fünf Punkten zu erkennen. Dies liegt laut der Studienergebnisse darin, dass ein großer Teil der deutschen Wirtschaft im verarbeitenden Gewerbe, nicht von Schließungen betroffen sei, weshalb sich dieser Bereich stabilisieren konnte.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Konsumklimaindikators im Verlauf von 2016 bis jetzt. Dabei ist ein deutlicher Einbruch Anfang 2020 zu erkennen, welcher mit dem ersten Lockdown zusammenhing. Danach hat sich das Konsumklima wieder erholt, aber konnte nicht an die Werte vor dem Lockdown anschließen. Mit dem zweiten Lockdown folgte ein erneuter Einbruch.

Die Tabelle bietet einen Überblick über die Werte der Konjunkturerwartung, der Einkommenserwartung, Anschaffungsneigung und des Konsumklimas von Dezember 2020 bis Januar 2021 und liefert als Vergleich die Werte von Januar 2020. Bei der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung sind die größten Verluste im Vergleich zu 2020 zu erkennen. Lediglich die Konjunkturerwartung entwickelt sich trotz Lockdown positiv im Vergleich zum Vorjahr.
Methodik
Hintergrund zu den Ergebnissen | Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ |
Erhebungsmethode | wöchentliche Online-Umfrage |
Befragte Zielgruppe | Personen im Alter von 18-74 Jahren |
Stichprobengröße | n = 1.000 |
Feldzeit | 14. bis 18. Januar |
Land | Deutschland |
/jr
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