Fastenzeit: Wunsch nach Gewichtsreduktion sticht religiöse Motive aus
Köln - Die christliche Fastenzeit schließt sich an die ausgelassene Karnevalszeit an und erinnert an das 40-tägige Fasten von Jesus Christus. Dieser religiöse Kontext ist allerdings nur noch bei wenigen Fastenden verankert. Weniger als jeder fünfte derjenigen, die schon einmal gefastet haben, gibt "religiöse Motive" als Beweggrund an. Mehr als die Hälfte wollte lediglich die Zahl der Pfunde reduzieren. Und selbst das Motiv "Wette verloren" wird häufiger genannt als die Besinnung auf die christliche Tradition des Fastens. Zu diesem Ergebnis kommt eine im März 2011 durchgeführte Befragung unter 1.000 Bundesbürgern ab 16 Jahren von YouGov Deutschland.
55 Prozent aller Befragten geben "Gewichtsabnahme" als Motiv für den letzten Fastenversuch an, 41 Prozent wollten "sich etwas beweisen". Eine "verlorene Wette" war für jeden Vierten Beweggrund, "religiöse Motive" nennen dagegen lediglich 17 Prozent, mehrheitlich Männer. Die Frage nach den Beweggründen werden sich allerdings nur wenige stellen: Lediglich elf Prozent aller Deutschen geben an, sich in diesem Jahr der Fastenzeit entsprechend in Enthaltsamkeit zu üben. Verzichten werden die Fastenden in erster Linie auf einzelne Mahlzeiten (78 Prozent), Alkohol (73 Prozent) und Süßigkeiten (36 Prozent). 72 Prozent aller Befragten schließen bewusstes Fasten aus. Dabei sieht die Mehrheit der Deutschen durchaus Vorteile: 58 Prozent aller Befragten – mehrheitlich Frauen – stimmt der Aussage zu, dass Fasten "Körper und Seele reinigt" und jeder Zweite verneint die Aussage, dass Fasten lediglich "unnötige Selbstkasteiung" sei. Gleichwohl halten es 44 Prozent aller Befragten für überbewertet.
Quelle: YouGovPsychonomics
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