Coronavirus: Jede vierte Apotheke hat einen Pandemieplan
Studie von Aposcope
In Zeiten des Coronavirus sind die Apotheken für viele Menschen eine wichtige Anlaufstelle. Doch auch hier hat sich die Lage nach dem Ausbruch des Virus verschärft: Lieferengpässe, beunruhigte Kunden und Mitarbeiter in Quarantäne. Sind die Apotheken auf das, was noch folgt, vorbereitet?

Da sich das Virus nun auch in Deutschland schneller ausbreitet und täglich neue Verdachtsfälle bekannt werden, ist die Aufmerksamkeit auf das Thema weiter gestiegen. In den Apotheken hält man laut einer Umfrage von Aposcope die Aufregung für aufgebauscht: 90 Prozent der Befragten finden, dass das Thema in den Medien dramatisiert wird. Die meisten (69 Prozent) halten die "normale" Grippe für gefährlicher als CoV-2. Trotzdem: Einer Mehrheit von 55 Prozent zufolge sind einzelne Kollegen im Apotheken-Team wegen des Coronavirus nervös. 17 Prozent der Apotheken beobachten eine steigende Zahl an Krankmeldungen in der Belegschaft. In den Apotheken gehen die allermeisten (85 Prozent) davon aus, dass sich das Coronavirus in den nächsten Wochen "massiv verbreiten" wird. 59 Prozent von ihnen erwarten zudem, dass das öffentliche Leben massiv eingeschränkt wird.
62 Prozent der Apotheken haben KEINEN Notfall- oder Pandemieplan
In rund jeder vierten Apotheke gibt es einen Notfall- oder Pandemieplan. Heißt aber auch: In 62 Prozent der Apotheken gibt es nach Angaben der Inhaber noch keinen. Die Apotheken selbst versuchen sich laut Aposcope vorzubereiten und sich mit bestimmten Produkten zu bevorraten – sofern das überhaupt noch geht. Während Atemschutzmasken und Desinfektionmittel in vielen Apotheken (89 bzw. 86 Prozent) ausverkauft sind, hat sich mittlerweile auch bei anderen Produkten die Nachfrage spürbar erhöht: Deutlich mehr als gewöhnlich werden Medizinprodukte zur Infektabwehr (40 Prozent), Fieberthermometer (40 Prozent) und Grippemittel (33 Prozent) verkauft.
Das Problem: Die allgemeine Liefersituation ist alles andere als gut: Nur 4,9 Prozent der Befragten gaben an, die bestellte Ware vollständig erhalten zu haben. Zwei Drittel (67 Prozent) erhielten die Ware nur teilweise, 22 Prozent gar nichts.
Coronavirus-Thema ist allgegenwärtig
Das Thema Coronavirus ist allgegenwärtig: 91 Prozent der Befragten Apotheker gaben an, mehrmals täglich von Kunden auf die Epidemie angesprochen zu werden. Beliebte Fragen sind:
- Wie schütze ich mich vor dem Coronavirus? 78 Prozent
- Wie gefährlich ist das Coronavirus wirklich? 47 Prozent
- Wie steckt man sich mit dem Virus an? 36 Prozent
- Woran erkenne ich, ob ich infiziert bin (Symptome)? 27 Prozent
- Wie muss ich mich verhalten, wenn ich den Verdacht habe, infiziert zu sein? 22 Prozent
- Gibt es schon einen Impfstoff? 21 Prozent
- Wie erfolgt die Behandlung? 16 Prozent
- Wie ist der Krankheitsverlauf? 12 Prozent
- Welche Länder/Gebiete sollte ich derzeit lieber nicht bereisen? 6,4 Prozent
Erhebungsmethode | online |
Befragte Zielgruppe | verifizierte Apotheker und PTA |
Stichprobengröße | 203 |
Feldzeit | 3. März |
Land | Deutschland |
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!