BBE RETAIL EXPERTS: Lederwarenmarkt unter positivem Vorzeichen
Köln - Der Lederwarenmarkt hat sich in den vergangenen zehn Jahren recht stabil entwickelt. Nach dem Tiefststand von 2003 weist der Markt einen positiven Trend auf. Das Marktvolumen ist im Zeitraum von 2004 bis 2008 um mehr als 10 Prozent gestiegen ‒ eine deutlich bessere Bilanz als bei Damenbekleidung oder auch bei Schuhen des gleichen Geschäftsfeldes "Persönliche Ausstattung".
Deutliche Steigerungsraten konnte seit 2004 der Exportsektor mit einem Plus von 47 Prozent verbuchen. Die bedeutendsten Abnehmerländer sind dabei die EU-Länder, auf welche gut vier Fünftel des Exports entfallen. Allerdings stellt der Bundesverband Lederwaren und Koffererzeugnisse (BVLK) eine merkliche Verschiebung innerhalb der europäischen Länder in Richtung der neuen Mitglieder und darüber hinaus nach Russland fest, welche aktuell vor dem Hintergrund der Finanzkrise zu Sorgenkindern werden (könnten).
Die Freizeitorientierung ist mittlerweile bei Lederwaren ähnlich wie bei der Mode deutlich ausgeprägt; einige Teilsegmente wie Aktentaschen oder Koffer haben dieses durch entsprechende Umsatzrückgänge zu spüren bekommen. Als Markttreiber der vergangenen fünf Jahre lassen sich vornehmlich Damentaschen sowie Gürtel, Handschuhe und Schirme verifizieren.
Auch in den kommenden Jahren wird die starke Affinität zur Mode als eine der wesentlichen Einflussfaktoren auf den deutschen Lederwarenmarkt bleiben. Accessoires gehören zum Outfit; Verbraucher wollen und suchen Orientierung für ihr eigenes Outfit. Outfitvorschläge werden zukünftig noch mehr Abrundung durch Accessoires erfahren.
Dabei werden Outfit und Modekompetenz nicht nur für Händler immer wichtiger. Neben den großen Bekleidungsmarken werden sich ebenso die Schuhmarken breiter aufstellen. Zudem werden Markenhersteller der Lederwarenbranche stärker als bisher in den Fashionmarkt vordringen, primär (zunächst) mit Schuhen, um Markenflächen und ggf. Monolabelstores besser ausrüsten zu können.
Der bestehende Preisdruck entsteht nicht in erster Linie aufgrund von preiswerter Importware, die durchschnittlichen Importpreise sind tendenziell stabil geblieben oder sogar gestiegen. Er ist hauptsächlich in der Nachfrageverschiebung von wertigen Lederwaren auf im Durchschnitt preiswertere Nicht-Leder-Artikel begründet. Dieser Preisdruck wird wohl auch in Zukunft aufgrund innovativer und modischer Nicht-Leder-Produkte bestehen bleiben.
Fazit: Der Lederwarenmarkt ist und bleibt ein kleiner Teilbereich des Branchenumfeldes Persönliche Ausstattung. Nichtsdestotrotz wird der Markt seine Position auf niedrigem Niveau, insbesondere als Ergänzungssortiment, weiter festigen können. Nach Einschätzung der BBE RETAIL EXPERTS wird der Lederwarenmarkt in realer Betrachtung leichte Realgewinne zukünftig realisieren können.
Quelle: BBE RETAIL EXPERTS
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